Schulorganisatorische Gegebenheiten
Die „Schule am Inselsee“ in Güstrow ist eine Regionale Schule mit Grundschulteil. Dem Grundschulteil steht ein eigenes Haus mit abgetrenntem Schulhof zur Verfügung.
Die „Schule am Inselsee“ befindet sich in der Güstrower Südstadt. Zum Einzugsgebiet gehören auch einige Eigenheimsiedlungen. Zum Teil kommen unsere Schüler aus dem gesamten Gebiet des Landkreises Rostock. Diese Kinder werden durch den Fahrdienst zur Schule befördert.
An der „Schule am Inselsee“ lernen etwa 580 Schüler, davon ca. 320 Grundschüler, die von 53 Lehrern und Lehrerinnen unterrichtet werden. Im Grundschulbereich gibt es neben den Regelschulklassen noch Ausgleichsklassen und Diagnoseförderklassen. Hier arbeiten 17 Grundschullehrerinnen sowie 3 PmsA. Diagnoseförderklassen werden seit 1996 an dieser Schule geführt. Für die Grundschüler besteht die Möglichkeit, den Schulhort oder zwei weitere an Kindertagesstätten im Einzugsgebiet geführte Horte zu besuchen.
Pädagogische Gegebenheiten
Neben dem frontalen Unterricht werden von den Lehrerinnen auch Arbeitsformen wie Gruppenarbeit, Stationslernen und die Arbeit mit Wochenplänen eingesetzt, um neues Wissen zu vermitteln und die Kinder zum selbstständigen Lernen anzuregen. Vielfältige Projekte zu ausgewählten Themen des Unterrichts, wie z.B. Feiertage, Jahreszeiten, Ereignisse, bereichern das Unterrichtsgeschehen und bringen diese den Schülern fachübergreifend nahe. Den Fremdsprachenunterricht im Fach Englisch erteilen wir ab Klasse 3.
Gegenwärtig wird in Unterrichtsstunden zu 45 Minuten sowie in Blöcken von 90 Minuten unterrichtet. Nach der 1. Stunde haben die Kinder eine fünfzehnminütige Frühstückspause. Jeweils nach der 2. und 4. Stunde gibt es eine Hofpause auf unserem Schulhof. Dieser ist vom Gelände der Regionalschule abgetrennt und bietet mit seinem Spielplatz den Kindern ausreichend Möglichkeiten, um sich zu bewegen und neue Kraft für das „Stillsitzen“ zu tanken.
Einen festen Platz in unserem Schulleben haben Höhepunkte wie z.B. das Lesefest, der Schulfasching, Stundenlauf und Crosslauf, bei denen die Kinder begeistert ihr Können beweisen und die Besten aus ihrer Mitte ermitteln.
Auch Traditionen, wie z.B. ein gemeinsames Weihnachtssingen, die feierliche Verabschiedung der 4. Klassen und die Begrüßung der Schulanfänger mit einem Programm von Schülern unserer Grundschule, werden von uns gepflegt.
An schulübergreifenden Veranstaltungen wie den Kreisjungendsportspielen, der Kreismathematikolympiade und sportlichen Wettkämpfen zwischen den Schulen beteiligen wir uns jedes Jahr mit guten Erfolgen.
Vielfältig ist die Zusammenarbeit mit öffentlichen Einrichtungen und Trägern. Verschiedene Angebote der Polizei und der Verkehrswacht nutzen wir im Sachkundeunterricht, aber auch im sportlichen Bereich.
Die Veranstaltungen des Kinder- und Jugend-Kunsthauses nutzen wir für den Kunstunterricht.
Sportvereine der Stadt Güstrow (Fußball, Handball, Faustball, Hockey, Segeln) unterbreiten Angebote für unsere Schüler zur sportlichen Betätigung.
Der Unterricht der „Musikschule Fröhlich“ findet für interessierte Schüler in unserem Schulhaus statt.
Regelmäßig erfolgen Absprachen mit den Horterzieherinnen aus den Horten der Arbeiterwohlfahrt, des DRK, der Volkssolidarität und der Stadt.
Ständigen Kontakt mit dem Jugendamt gibt es im Rahmen der Arbeit mit einzelnen Schülern und Familien.
Absehbare Entwicklung
Laut Schulentwicklungsplan ist die Zweizügigkeit unserer Grundschule in den nächsten 10 bis 15 Jahren gesichert. Die Schülerzahlen weisen eine leicht ansteigende Tendenz von ca. 3 bis 4% auf. Zum Teil arbeiten wir bereits dreizügig in den einzelnen Klassenstufen.
Unser Schulgebäude wurde vollständig saniert. Zurzeit werden alle Räume für den Unterricht genutzt und befinden sich zum Teil auch in der Doppelnutzung mit dem Hort.
2. Volle Halbtagsschule – Pädagogisches Konzept
Aus lernpsychologischen und sozialpolitischen Aspekten setzt sich unser pädagogisches Konzept zusammen.
Dabei sollte keines der im Folgenden aufgeführten Elemente dieses Konzeptes isoliert betrachtet werden.
2.1. Lernpsychologischer Aspekt
Eine Schulklasse als soziales System sollte vielfältige Möglichkeiten bieten, um den einzelnen Schüler, aber auch die Gruppe zu fördern, so dass eine ständige Weiterentwicklung stattfinden kann.
Die Kinder einer Grundschulklasse zeigen sowohl aufgrund ihrer sozial und emotional verschiedenen Bedürfnisse als auch aufgrund ihrer unterschiedlichen Herkunft und Muttersprache differenzierte Interessen am Lerngegenstand. Sie setzen sich individuell mit Aufgaben auseinander und bewältigen diese auch in unterschiedlichem Tempo. Ungleiche Eingangsvoraussetzungen und verschiedene Wahrnehmungsweisen tragen dazu bei, dass Kinder jeweils eigene Erfahrungen machen und unterschiedliche Kenntnisse, Fertigkeiten und Einstellungen entwickeln.
Es müssen sowohl für die verschiedenen Lerngruppen als auch für einzelne Kinder differenzierte Lernziele konzipiert werden, um diesem Sachstand gerecht zu werden.
Man kann den Schülern, die u.a. aufgrund ihrer jeweiligen Sozialisation verschieden auf Lernangebote reagieren, durch unterschiedliches methodisches Vorgehen bei der Einführung neuer Inhalte, detaillierte Auseinandersetzung mit einem Thema und übergreifendes Üben gerecht werden. Dies setzt einerseits die Erweiterung des Lehrerhandlungsrepertoires, aber auch ein differenziertes Angebot von Lern- und Arbeitsmaterialien voraus.
Damit Kinder den Unterricht eigenverantwortlich mitplanen und dementsprechend aktiv gestalten können, sollte die Lehrkraft die Voraussetzungen dazu schaffen.
2.2. Sozialpolitischer Aspekt
Die soziale Ausgangslage jedes einzelnen Kindes muss im Lernprozess Berücksichtigung finden. Weil Schule und Unterricht stark von gesellschaftlichen Faktoren beeinflusst werden, sollten sich die Ziele pädagogischer Arbeit auf die gesellschaftlichen Gegebenheiten beziehen.
Die Ursachen für ungleiche Lernvoraussetzungen liegen häufig bei der unterschiedlichen Familienerfahrung der Kinder, auf die sich die Schule einstellen muss. Diese Ungleichheiten sind geprägt durch Faktoren wie unterschiedliche Geschwistererfahrungen, Leben in beengten Wohnverhältnissen, die Zunahme der Erwerbstätigkeit beider Elternteile einerseits oder Erfahrungen mit Langzeitarbeitslosigkeit in den Familien andererseits. Des Weiteren werden viele Kinder durch unterschiedliche kulturelle Einflüsse, Sprachbarrieren bei Kindern nichtdeutscher Herkunft oder auch durch große soziale Unterschiede geprägt.
Als Ort gemeinsamer Grunderfahrungen und als Stätte sozialer und multikultureller Begegnungen sollte die Grundschule heute die Erfahrungen und die daraus resultierenden Selbstbestimmungsansprüche der Kinder in das schulische Leben mit einbeziehen, damit die Schüler mehr Gelegenheit zu selbstverantwortetem Lernen erhalten.
Damit die Kinder lernen, eigene Schwerpunkte zu setzen, muss die Grundschule ihnen mehr Raum und Zeit für spontane, selbstgeplante Aktivitäten lassen.
Die Grundschule muss verstärkt versuchen, die Sinnesempfindungen und die schöpferische Eigentätigkeit der Kinder zu fördern, um ihnen bei der Verarbeitung der scheinbaren Realitäten aus zweiter Hand zu helfen.
Der technische Einfluss durch Medien, wie hoher Fernsehkonsum und Beschäftigung mit PC unterstützt durch Videos, Computerspiele bestimmt oft das Freizeitverhalten der Kinder. Hinzu kommen Kinderspiele und Spielzeug, bei denen ein Partner nicht mehr benötigt wird. Um Leben und Lernen miteinander verknüpfen zu können, muss sich der Grundschulteil der Regionalen Schule „Schule am Inselsee“ öffnen und sich damit den gesellschaftlichen Veränderungen stellen.
2.3. Merkmale des pädagogischen Konzepts
Die wesentlichen Merkmale des pädagogischen Konzepts der Vollen Halbtagsschule des Grundschulteils der Regionalen Schule „Schule am Inselsee“ sollen hier stichpunktartig aufgezählt werden:
- tägliche pädagogische Betreuung für die Klassenstufen 1 bis 4 von 7.30 Uhr bis 13.15 Uhr
- mehr Zeit für differenziertes und individuelles Lernen
- Erprobung von pädagogischen Gestaltungsmöglichkeiten
- Flexibel angepasste Organisation des Unterrichtsvormittags an die Lern- und Lehrbedürfnisse der Kinder und Lehrer
- Zusammenarbeit mit kulturellen Einrichtungen und außerschulischen Institutionen bei gemeinsamen Projekten
- Öffnung der Schule
2.4. Ziele und Aufgaben des pädagogischen Konzepts
Schülern durch differenziert gestalteten Unterricht Gelegenheit geben, den Tagesablauf mitzugestalten (freie Arbeit, offener Unterricht, Wochenplan-Arbeit, Projektarbeit)
Individualisierung und Differenzierung der Methoden, Lernhilfen und Lernziele (Unterschiedlichkeit der Kinder beachten)
Vielfalt der kulturellen Lebenseinstellungen, Verhaltensweisen und Leistungsmöglichkeiten (produktive Beziehungen zwischen den Kindern)
Schule als Stätte sozialer Begegnung und gemeinsamer Erfahrung (Umsetzung freier Arbeitsformen, Handlungs- und Erfahrungsorientierung)
Eigentätigkeit der Kinder fördern, um sie aus der Rolle der vorwiegend Aufnehmenden herauszubringen und ihre schöpferische Tätigkeit zu entfalten (entdeckendes Lernen)
Zusammenarbeit mit anderen Schulen, Kindertagesstätten, Horten, Ämtern, Eltern (Konsens über Ziele von Erziehung und Leistungsbeurteilung)
Stärkung der physischen und psychischen Gesundheit der Kinder durch ein gutes Unterrichtsklima und besondere Unterrichtsangebote (Einsatz von Medien, außerschulische Lernorte, erziehender Unterricht, projektorientierter Unterricht)
3. Umsetzung
Mit dem Ausbau der Vollen Halbtagsschule in der Grundschule wollen wir dem Leitbild unserer Schule „Wir machen unsere Schüler fit für’s Leben“sowie den daraus resultierenden Leitsätzen Rechnung tragen.
- Leitsatz: Wir identifizieren uns alle mit unserer Schule als Lern- und Lebensort.
- Leitsatz: Wir verbinden Bewährtes mit Neuem
- Leitsatz: Wir sind offen für soziale, kulturelle und wirtschaftliche Institutionen aus unserer Region
3.1. Strukturplan
7.30-7.55 Uhr | gleitende Anfangsphase |
8.00-8.40 Uhr | 1.Stunde |
8.40-8.55 Uhr | gemeinsame Frühstückspause |
8.55-9.40 Uhr | 2.Stunde |
9.40-9.55 Uhr | Hofpause |
9.55-11.30 Uhr | 3./4.Stunde als Unterrichtsblock |
11.30-11.45 Uhr | Hofpause |
11.45-12.30 Uhr | 5.Stunde |
12.35-13.20 Uhr | 6.Stunde |
3.2. Förderunterricht
Der Unterricht an unserer Schule wird als differenzierender Unterricht gestaltet, in dem den Kindern mehr Zeit als bisher für übendes und differenziertes Lernen gewährt wird.
Im Rahmen des zeitlich ausgeweiteten und veränderten Schulvormittags können sich die Kinder besonders in den Phasen des Übens, des freien Arbeitens und während der Spielzeiten mit Zeit und Muße in eine Sache vertiefen, um sie nach eigenem Zeittakt zu Ende zu führen.
Fördermaßnahmen sollen dem Abbau spezifischer Lernrückstände, dem Erlernen der deutschen Sprache als Zweitsprache und der Förderung spezieller Begabungen dienen. Somit eröffnen sich hier Gestaltungsmöglichkeiten, um die Lernfreude und das Selbstwertgefühl der Kinder zu stärken.
Der Förderunterricht soll die individuellen Stärken und Schwächen der Schüler berücksichtigen.
Folgende Möglichkeiten können dieses Ziel verwirklichen helfen:
- Hausaufgabenhilfe
- Fachspezifische Förderung von Schülern mit Lernschwierigkeiten bzw. besonderen Begabungen
- Angebote zum Fördern des Erlernens der deutschen Sprache, Leseförderung
3.3. Arbeitsformen
Die Organisation des Unterrichts in Lehr-, Lern- und Entspannungsphasen mit flexibler Gestaltungsmöglichkeit erlaubt es, die Vielfalt der pädagogischen Unterrichtsformen stärker auszuschöpfen, damit die traditionellen Arbeitsformen um jene ergänzt werden können, die in der Praxis eher selten realisiert werden:
z.B.
- wahldifferenzierter und fächerübergreifender Unterricht
- Projektunterricht
- individualisiertes Lernen
- Wochenplanarbeit
- Freiarbeit und Lernen in Interessengruppen
- Einbeziehung von außerschulischen Lernorten
- Nutzung von außerschulischen Konzepten
3.4. Rahmenrichtlinien
Grundlage sind die gültigen Rahmenrichtlinien für die einzelnen Fächer.
Die schulinternen Lehrpläne sind so ausgerichtet, dass sie den Erfordernissen der Vollen Halbtagsschule entgegenkommen. Sie sollten mehr als bisher standorttypische Zusammenhänge beschreiben und Materialien für die lebensnahe Bearbeitung der Inhalte aufzeigen. Dazu gehören:
- das Erleben und der Umgang mit den Kulturtechniken und den neuen Technologien
- das Erwerben von sozialen und kommunikativen Kompetenzen
- die ästhetische und sportliche Bildung
3.5. Mögliche Angebote
Die Zeit nach dem Unterricht bis 14.00 Uhr soll den Schülern die Möglichkeit geben, sich ihren Interessen entsprechend kreativ in der Gemeinschaft zu betätigen.
Diese Angebote können nicht die Interessen jedes einzelnen Kindes berücksichtigen, aber sie sind im Laufe der Profilierung ausbau- und erweiterungsfähig.
Der Angebotskatalog sieht wie folgt aus:
- LRS-Förderung
- Linedance – für Anfänger und Fortgeschrittene
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